Polizei Schweiz
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Zürich ZH – Jugendgewalt tendenziell rückläufig – Massnahmen zur Gewaltprävention haben sich bewährt

Die Jugendgewalt ist im Kanton Zürich deutlich zurückgegangen. Eine aktuelle Studie der ETH Zürich zeigt, dass Jugendliche der 9. Klasse weniger Gewalt erfahren. Aus den Ergebnissen der Studie lässt sich schliessen, dass sich die Massnahmen im Bereich der Gewaltprävention bewährt haben. Die Bekämpfung von Jugendgewalt bleibt aber eine Aufgabe, der man sich weiterhin stellen muss.

Jugendgewalt ist im Kanton Zürich seit einiger Zeit rückläufig. Dies belegt eine repräsentative Befragung von Jugendlichen der 9. Klasse, die im letzten Jahr von der ETH Zürich zum dritten Mal durchgeführt wurde. Die Ergebnisse der Studie bestätigen den in der Kriminalstatistik festzustellenden Trend: Jugendgewalt ist nicht nur bei den polizeilich registrierten Delikten zurückgegangen, sondern auch in Bezug auf Gewalterfahrungen, wie sie von Jugendlichen selbst berichtet werden. Am Rückgang des Mobbings in der Schule zeigt sich zudem, dass Gewalt von Heranwachsenden auch bei nicht strafrechtlich relevanten Formen von Gewalt abgenommen hat.

Die Koordinationsgruppe Jugendgewalt des Kantons Zürich ist über diese Entwicklung sehr erfreut. Im Kanton Zürich wurden in den letzten Jahren verschiedene Massnahmen getroffen, um die Jugendgewalt wirksamer zu bekämpfen und die Gewaltprävention und -intervention an Schulen zu verstärken. Dazu gehören die Einrichtung der Koordinationsgruppe Jugendgewalt und die Schaffung der Stelle des Beauftragten «Gewalt im schulischen Umfeld» in der Bildungsdirektion. Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass sich die Massnahmen im Bereich Gewaltprävention und -intervention bewährt haben. Zwar ist für den Rückgang der Jugendgewalt ein Zusammenspiel verschiedener Gründe verantwortlich. Die zunehmende Sensibilisierung für die Gewaltproblematik, verstärkte Präventionsmassnahmen an Schulen oder auch die erhöhte Präsenz der Polizei an den Brennpunkten von Gewalt im öffentlichen Raum sowie das konsequente Vorgehen der Jugendanwaltschaften bei Gewaltdelikten dürften dazu einen bedeutsamen Beitrag geleistet haben.

Handlungsbedarf bleibt bestehen

Die Studie zeigt auch auf, dass weiterhin Handlungsbedarf besteht. Festzuhalten ist, dass sexuelle Gewalt an Minderjährigen zunehmend von Gleichaltrigen oder etwas älteren Tätern ausgeübt wird und die Opfer fast ausschliesslich Mädchen sind. Als weitere Aufgabe für die Prävention erweist sich das Mobbing, das zunehmend auch mit Hilfe der digitalen Medien – also in Form des Cybermobbings – ausgeübt wird. Obwohl das Mobbing in der Schule abgenommen hat, ist es die Form von Gewalt, die im Jugendalter am häufigsten erlebt wird.

Ein bisher kaum beachtetes Thema stellt die Gewalt in jugendlichen Paarbeziehungen dar. Die Studie liefert hierzu erstmals repräsentative Daten. Sie zeigen auf, dass Gewalt in jugendlichen Beziehungen vor allem in Form der Kontrolle und der Einschränkung der Selbstbestimmung des Partner bzw. der Partnerin erfolgt. Auch die Anwendung von physischer und sexueller Gewalt kommt relativ häufig vor.

Besondere Risikofaktoren

Festzustellen ist ebenso, dass sich Gewalt zunehmend auf Jugendliche konzentriert, die einer Risikogruppe für jugendliches Problemverhalten angehören. Es sind vor allem Jugendliche, die aus sozial schwächeren Schichten stammen, Schul- und Integrationsschwierigkeiten haben, häufig und lang im Ausgang sind und gewaltlegitimierende Werthaltungen aufweisen, die sowohl in der Opfer- als auch in der Täterrolle von Gewalt betroffen sind.

Aus der Sicht der Koordinationsgruppe Jugendgewalt kann keine «Entwarnung» gegeben werden. Die Prävention von Jugendgewalt ist eine Aufgabe, der man sich weiterhin stellen muss. Die ergriffenen Massnahmen erweisen sich als erfolgsversprechend. Sie sind weiterzuführen und – wo nötig – zu verstärken.

  Redaktion Polizei-Schweiz       5 Mai, 2015 12:39