Zürich: Straßenparade ("street parade") und Nachfolgeveranstaltungen – Bilanz der Stadtpolizei Zürich – Diverse Gewaltdelikte – Übermäßiger Alkohol- und Drogenkonsum
Nachdem bereits die eigentliche Straßenparade ("street parade") ohne gravierende Zwischenfälle verlaufen war, feierten die vielen "raver" auch im Rahmen der Nachfolgeveranstaltungen größtenteils friedlich, berichtet die Stapo Zürich.
Im Verlaufe des Samstagabends und in der Nacht auf den Sonntag wurde die Stadtpolizei zu diversen Streitereien oder Schlägereien gerufen.
Ursache für die Auseinandersetzungen war meistens übermäßiger Alkohol- und / oder Drogenkonsum. Glücklicherweise handelte es sich dabei in der Regel um kleinere Zwischenfälle, bei welchen niemand erheblich verletzt wurde. Vier Männer mußten mit Verletzungen ins Spital gebracht werden.
Im Verlauf des Samstags und in der darauffolgenden Nacht wurden insgesamt 28 Personen festgenommen, darunter zwei Jugendliche.
Gründe für die Festnahmen waren: Körperverletzung, Widerhandlung gegen das Betäubungsmittelgesetz, Hinderung Amtshandlung, Diebstahl sowie Widerhandlung gegen das Ausländergesetz.
Zehn Personen wurden der Staatsanwaltschaft zugeführt, die restlichen Personen wurden danach wieder entlassen. Die Personen stammen aus Italien (6), Frankreich (3), Deutschland (1) sowie aus der Schweiz.
Zu der Herkunft der weiteren 18 Personen machte die Stadtpolizei im Zuge der Polizeimeldungen keine Angaben.
Die verschiedenen Fahndungsdienste machten folgende Sicherstellungen: Rund 450 Dosen Ecstasy, rund 25 Gramm Kokain, rund 25 Gramm Amphetamine, rund 160 Gramm Marihuana, rund 60 Gramm Haschisch sowie 550 drogenähnliche Tabletten, rund 3600 Franken und rund 2000 Euro.
Detektive der Abteilung Bewilligungen mußten rund 20 Verzeigungen wegen übermäßigen Lärms aus Restaurants und wegen Nichteinhaltung der Schlußzeiten für Boulevardbetriebe vornehmen. Aus der Bevölkerung gingen bis heute Morgen rund 20 Lärmklagen ein. Nach Mitternacht nahm die Anzahl von Raverinnen und Ravern in der Innenstadt zunehmend ab, was auch zu einer Reduktion der Lärmklagen führte.
Im Rahmen der Veranstaltungen rund um die diesjährige Street Parade wurde ein spezielles Augenmerk auf alkoholisierte Jugendliche und junge Erwachsene gerichtet, welche die öffentliche Ordnung störten oder sich und andere gefährdeten.
Im Rahmen eines Pilotversuchs der Arbeitsgruppe Jugendgewalt (der "task force" Jugendgewalt, wörtlich des "Einsatzverbandes Jugendgewalt") Jugendgewalt wurden im anläßlich aller Veranstaltungen im Zusammenhang mit der diesjährigen Street Parade insgesamt 20 Jugendliche und junge Erwachsene von der Stadtpolizei in Gewahrsam genommen und zur weiteren Betreuung in das Vermittlungs- und Rückführungszentrum geführt.
Im April 2008 verabschiedete der Stadtrat ein entsprechendes Maßnahmepaket gegen Jugendgewalt. Dabei wurde eine Arbeitsgruppe (eine "task force") Jugendgewalt gebildet, die sich aus Fachpersonen von verschiedenen städtischen Dienstabteilungen zusammensetzt, berichtet die Stadtpolizei Zürich.