Warnung – Abzocke via Facebook
In Deutschland wurde im vergangenen Monat immer wieder vor einer neuen Abzockmasche gewarnt. Titel wie «Betrüger kapern Facebook-Konten», «Wie Betrüger mit “Zong-SMS” Facebook-Nutzer abzocken» oder «Neue Betrugsmasche bei Facebook: So schützen Nutzer ihr Profil» sorgten unlängst für Schlagzeilen in den Onlinemedien. Allen gemein ist, dass sie Facebook-User warnen, blauäugig vermeintlichen Facebook-Freunden persönliche Daten bekannt zu geben. Wenn auch in der Schweiz bisher noch nicht viel von diesem Phänomen gesprochen wird, so soll es bei allfälligen künftigen Versuchen bei Versuchen bleiben!
Die Abzocke läuft wie folgt ab: Die Täterinnen und Täter erstellen sich eine Kopie eines Facebook-Profils, also sogenannte Clone-Konten mit identischem Namen und Profilbild. Daraufhin schreiben sie «ihre Freunde» unter einem Vorwand an, bspw. mit der Bitte, ihnen ihre Handynummern zukommen zu lassen. Manchmal gelangen die Betrügerinnen und Betrüger auch über Angaben auf öffentlichen Profilen (keine Privatsphäre-Einstellungen) an die Nummern. Zweck der Sache ist, Einkäufe vorzunehmen oder kostenpflichtige Inhalte aus dem Internet zu laden. Beides zu Lasten der angeschriebenen Person. Dies funktioniert über einen Internet-Bezahlservice namens Zong. Dieser ermöglicht es, unter dem Dach von PayPal per Handynummer Bezahlcodes für Online-Geldtransaktionen zu generieren. Um die Transaktion auszulösen, wird an die angegebene Handynummer eine SMS mit einem Zahlencode geschickt, der wiederum dem Bezahlservice angegeben werden muss. Die Betrügerinnen und Betrüger werden also versuchen, den Besitzer des Handys mittels erfundener Geschichten, betteln oder insistieren dazu zu bringen, ihnen diesen «TAN-Code» preiszugeben. Erreichen sie ihr Ziel, kann die Transaktion abgeschlossen werden und der Geldbetrag wird vom Mobilfunkanbieter auf der nächsten Telefonabrechnung als Posten aufgeführt und eingezogen.
Erhalten Sie per Facebook Anfragen zu Ihrer Telefonnummer, versichern Sie sich, dass die Anfrage nicht von einem Clone-Profil stammt. Am besten treten Sie hierzu mit dem oder der Facebook-Freund/-in persönlich in Kontakt oder versuchen Sie, diese/-n auf einem anderen Weg zu kontaktieren, etwa via E-Mail oder SMS. Auch Rückfragen zu gemeinsam erlebten Erfahrungen können der Absicherung dienen. Aber Vorsicht: Dabei sollte es sich nicht um Fragen handeln, welche mit einer Recherche in Sozialen Netzwerken leicht beantwortet werden kann, bspw wie das letzte Ferienziel hiess.
Und letztlich gilt so oder so: Geben Sie niemals per SMS weder erhaltene Codes oder Passwörter, noch private Angaben über Soziale Netzwerke weiter; die vertraulichen Informationen könnten in anderen Händen landen als Sie denken und das wird dann meist teuer!