St. Gallen: Statistik Häusliche Gewalt
Andere Polizeien tabuisieren das Thema Häusliche Gewalt weitestgehend, indem sie schlichtweg nicht darüber berichten. Daher hat man beim Lesen der Rubrik "Häusliche Gewalt" auf POLIZEI-SCHWEIZ.ch das Gefühl, Häusliche Gewalt finde so gut wie nur in der Stadt St. Gallen statt, was natürlich nicht der Fall ist. Die Stapo SG veröffentlicht aktuell eine Jahres-Statistik zu Häuslicher Gewalt.
Im Jahre 2010 intervenierte die Stadtpolizei St. Gallen 193 mal wegen häuslicher Gewalt. Im Monatsdurchschnitt mußten rund 16 Einsätze geleistet werden. Der Monat Januar mit 27 und der Dezember mit 21 Interventionen bildeten die Spitze. Am ruhigsten war der Monat August mit 10 Einsätzen.
Gesamthaft wurden 107 Fälle von Machtmißbrauch im Sinne des Polizeigesetzes festgestellt. Daraus resultierten 106 Anzeigen, es wurden 16 Rückkehrverbote für 10 Tage ausgesprochen und für 4 Personen der Polizeiliche Gewahrsam verfügt.
Bei 86 Interventionen waren keine polizeilichen Maßnahmen notwendig. Das heißt, daß es sich um Auseinandersetzungen handelte, die keinen Machtmißbrauch im Sinne des Gesetzes darstellten.
Von Gewalt betroffen waren 99 weibliche und 8 männliche Personen. Gewalt ausübend waren 97 Männer und 10 Frauen. Interveniert werden mußte bei 52 Eheleuten und 1 mal bei ehemals Verheirateten.
Bei den unverheirateten Partnerschaften waren 27, respektive bei Leuten einer Ex-Partnerschaft 12 Einsätze zu leisten. In 5 Fällen ereignete sich die Häusliche Gewalt zwischen Eltern und ihren Kindern und im Bereich der Verwandschaft waren 10 Fälle zu verzeichnen.
Rückblickend auf die Interventionen bei Häuslicher Gewalt zeigt sich in der Stadt St.Gallen in den letzten vier Jahren nach einem leichten Anstieg im Jahre 2008 eine eher gleichbleibende Tendenz. Während im Jahre 2007 179 mal interveniert werden musste, waren ein Jahr später 193- und im Jahr 2009 187 Einsätze erforderlich.
Anm. d. Red.:
Sämtliche Fachstellen und Frauenhäuser wissen, daß Häusliche Gewalt auch ein Migrationsthema ist. Jedoch hat die Stapo SG zur Täterherkunft / Nationalität keine Angaben gegeben.
