Pfäffikon ZH: Zwei Personen durch Schüsse tödlich verletzt +++ Mann kosovarischer Nationalität verhaftet +++ Täter war polizeibekannt
Das Schweizer Strafrecht, das mildeste Strafrecht der Welt, schützt Opfer nicht vor Gewalt, selbst dann nicht, wenn Gewalttäter bereits einschlägig polizeibekannt sind. Dies ist die traurige Erkenntnis der immer wieder neuen Polizeimeldungen von Gewalt durch polizeibekannte Täter.
Durch Schüsse aus einer Faustfeuerwaffe sind am Montagmittag (15.8.2011) im zürcherischen Pfäffikon zwei Personen tödlich verletzt worden. Eine Frau starb noch am Tatort; eine weitere verschied im Laufe des Nachmittags im Spital. Ein der Tat dringend verdächtigter Mann konnte unmittelbar nach der Tat durch die Kantonspolizei Zürich verhaftet werden.
Ergänzend können wir mitteilen, daß der verhaftete 59-jährige Tatverdächtige polizeilich bekannt ist. Die Kantonspolizei Zürich mußte sich im Jahr 2011 wegen Häuslicher Gewalt zum Nachteil von Familienangehörigen mit dem Mann befassen, was ein Rayon- und Kontaktverbot zur Folge hatte.
Entsprechende Strafanzeigen wurden durch die Kantonspolizei Zürich verfaßt und an die Staatsanwaltschaft See/Oberland weitergeleitet. In welchem Zusammenhang sich das Sozialamt Pfäffikon mit der Familie des Opfers und des Tatverdächtigen zu befassen hatte, ist Gegenstand der laufenden Abklärungen.
Informationen zum näheren Hergang der Tat sowie zu deren Hintergründen können zurzeit nicht gemacht werden. Entsprechende Untersuchungen durch die Kantonspolizei Zürich und die Staatsanwaltschaft IV für Gewaltdelikte sind im Gang.
Zeugenaufruf: Personen, die im Zusammenhang mit der vorliegenden Tat Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich mit der Kantonspolizei Zürich, Tel. 044 247 22 11, in Verbindung zu setzen.
Zeugenaussagen und ersten Erkenntnissen der Kantonspolizei zufolge schoß der Mann um 12.00 Uhr an der Frohwiesstraße beim Bahnübergang auf eine 52-jährige Frau und verletzte sie schwer. Wenige Minuten später schoß der gleiche Mann vor dem Gemeindehaus auf die 48 Jahre alte Leiterin der Sozialamtes Pfäffikon und verletzte diese schwer. Die 52jährige starb trotz Reanimationsbemühungen von Notarzt und Sanität noch am Tatort; die 48jährige wurde in kritischem Zustand mit der Ambulanz ins Spital gefahren, wo sie im Laufe des Nachmittags verschied. Unmittelbar nach der Tat konnte der 59-jährige Ehemann der 52 Jahre alten Frau am Tatort durch Kantonspolizisten ohne Widerstand zu leisten verhaftet werden. Es besteht der dringende Verdacht, dass er für die Taten verantwortlich ist.
Die Hintergründe und der genaue Tathergang sind noch nicht geklärt und werden zurzeit durch die Kantonspolizei Zürich und die Staatsanwaltschaft für Gewaltdelikte untersucht. Den bisherigen Abklärungen zufolge hatte die Leiterin der Sozialamtes beruflichen Kontakt mit der Familie der Toten.
Für die Betreuung der Mitarbeitenden der Gemeindeverwaltung sowie der Angehörigen der Opfer wurde die Seelsorge der Kantonspolizei Zürich sowie mehrere Notfallseelsorger beigezogen.
Bei der Toten handelt es sich um eine im Bezirk Pfäffikon wohnhaft gewesene 52 Jahre alte Frau aus dem Kosovo. Die Leiterin der Sozialabteilung ist 48-jährig und besitzt die Schweizer Staatsbürgerschaft. Der aus dem Kosovo stammende Tatverdächtige ist 59 Jahre alt und im Kanton Zürich wohnhaft.
Im Einsatz standen nebst verschiedenen Spezialisten der Kantonspolizei Zürich das Forensische Institut Zürich, ein Care-Team der Kantonspolizei Zürich, Notfallseelsorger, Ambulanzfahrzeuge, ein REGA Helikopter, die Feuerwehr Pfäffikon sowie die Gemeindepolizei Russikon-Fehraltorf.