Dreiste Enkeltrickbetrüger geben sich neuerdings als Polizisten aus. Sie überreden ihre Opfer zum Schein auf den Betrug einzugehen, um so den Täter fassen und andere vor Schaden bewahren zu können. Sensibilisieren Sie Senioren in Ihrem Umfeld und warnen Sie sie davor, Fremden hohe Geldbeträge zu geben. Wählen Sie im Zweifelsfall den Polizeinotruf 117.
Einen Rentner (85) aus Oberägeri erreichte am Mittwochnachmittag (11. März 2015) ein Anruf von einem Mann, der sich als sein Schwiegersohn aus Deutschland ausgab. Die aufgetischte Geschichte erinnerte an den bekannten Enkeltrick: Er – der Schwiegersohn – weile gerade in der schönen Schweiz und sei dringend auf 60'000 Franken in Bar oder Gold angewiesen. Weil der Anrufer vorgab, gerade wahnsinnig beschäftig zu sein, einigte man sich darauf, dass ein Kurier das Geld in Oberägeri abholen werde.
Der 85-Jährige ging nicht zur Bank, sondern verständigte sofort die Zuger Polizei. Einer neuen Masche bedienten sich die Betrüger kurz darauf beim nächsten Anruf: «Hallo, hier spricht die deutsche Polizei. Waren denn die Schweizer Kollegen schon bei Ihnen?», fragte ein unbekannter Mann auf Hochdeutsch. Sie seien auf Enkeltrick spezialisiert und würden eng mit den Schweizer Behörden zusammenarbeiten. Der scheinbare Polizist forderte den Rentner auf, ihn sofort zu informieren, wenn Zuger Polizisten bei ihm auftauchen würden.
Zu einem weiteren Kontakt kam es nicht mehr. Der Rentner liess den Schwindel auffliegen.
Niemals fremden Personen hohe Geldbeträge geben!
Der Enkeltrick ist einer der Klassiker im Betrug. In jüngster Zeit beobachtet die Polizei jedoch neue Varianten dieses hinterlistigen Tricks. Wenn die Betrüger mit ihrer Überredungskunst gescheitert sind und das Opfer kein Geld geben will, erhält das Opfer einen Anruf von einem vermeintlichen Polizisten. Dieser sagt, er habe das Telefongespräch mitgehört und könne einen Enkeltrick ausschliessen oder er überredet das Opfer auf den Betrug einzugehen, um so den Täter fassen zu können. Der vermeintliche Polizist verabredet sich dann mit dem Geschädigten zum gemeinsamen Gang zur Bank. Und weg ist das Geld.
Die Zuger Polizei ruft insbesondere die jüngeren Generationen dazu auf, alle Senioren im persönlichen Umfeld über den Trick zu informieren. Erklären Sie den älteren Mitmenschen, dass man solche Anrufe sofort beenden und die (richtige) Polizei via Notruf 117 alarmieren soll. Und das Wichtigste: Niemals fremden Personen hohe Geldbeträge geben!
Auf der Website der Schweizerischen Kriminalprävention SKP finden Sie weitere wertvolle Informationen zum Thema Enkeltrick.