Kt. Schwyz: Verkehrsunfallstatistik 2007 des Kantons Schwyz
Leichte Zunahme der Unfälle – mehr Verkehrstote – Unaufmerksamkeit und Ablenkung gestiegen – Alkohol und Geschwindigkeit als Ursache reduziert
Im vergangenen Jahr ereigneten sich im Kanton Schwyz 1103 (1057) polizeilich erfasste Verkehrs¬unfälle. Trotz einer Zunahme von 46 Verkehrsunfällen kann für das langjährige Mittel eine sinkende Anzahl Verkehrsunfälle festgestellt werden.
Bei mehreren sehr schweren Verkehrsunfällen verloren 14 (10) Menschen ihr Leben. 82 (63) Personen zogen sich bei den Verkehrsunfällen schwere und 341 (362) Verkehrsteilnehmer leichte Verletzungen zu. Die Abnahme der leicht verletzten Personen wird getrübt durch eine Zunahme bei den Kindern unter 7 Jahren auf 8 (2).
Unfälle, bei denen Alkohol 109 (121) und die Geschwindigkeit 166 (225) ursächlich waren, zeigen rückgängige Zahlen. Die Kantonspolizei Schwyz führt diese erfreuliche Reduktion auch auf die erhöhten Verkehrssicherheitsmassnahmen u. a. mit regelmäßiger Information, einer koordinierter Prävention und den gezielten Kontrolltätigkeiten zurück.
Um eine weitere kontinuierliche Verbesserung der allgemeinen Verkehrssicherheit herbeizuführen, führt die Kantonspolizei Schwyz im Jahr 2008 wiederum verschiedene Kampagnen durch. Nach wie vor wird der Einhaltung der signalisierten Höchstgeschwindigkeit eine erhöhte Aufmerksamkeit entgegengebracht.
Unfallauswirkungen und -ursachen
Auf den Schwyzer Straßen sind im vergangenen Jahr 2 Frauen und 12 Männer tödlich verunfallt. 82 Verkehrsteilnehmer zogen sich schwere Verletzungen zu. Von den insgesamt 8 leicht verletzten Kindern unter 7 Jahren waren deren 6 zu Fuss oder mit einem Kinderfahrrad unterwegs.
Von den 1103 (1057) polizeilich registrierten Verkehrsunfällen waren 204 (170) Mal die Mißachtung des Vortritts, 169 (48) Mal Unaufmerksamkeit und Ablenkung sowie 157 (199) Mal Nichtanpassen an die Verhältnisse die Hauptursachen. Bei 109 (121) Ereignissen waren Alkohol, Drogen oder Medikamente ursächlich. Den positiven Entwicklungen steht eine insgesamt zunehmende Unaufmerksamkeit und Ablenkung 169 (48) zusammen mit unbekanntem Mangel/Einfluss 87 (26) gegenüber.
Unfallorte
Der Anteil von Innerortsunfällen hat um 12.3 % von 559 auf 628 zugenommen und gibt mit diesem Wert den Durchschnitt der letzten Jahre wieder. Die Unfälle ausserorts nahmen auch in diesem Jahr um weitere 4.6 % von 498 auf insgesamt 475 ab. Auf der Autobahn A4 zwischen Küßnacht und Brunnen nahm die Unfallzahl um 15.1 % von 53 auf 61 Unfälle zu. Auf der Autobahn A3 zwischen Wollerau und Reichenburg nahm die Unfallzahl um 27.3 % von 110 auf 80 Unfälle ab.
Zeitliche Verteilung der Unfälle
Im Schnitt ereigneten sich pro Woche 21 (20) Verkehrsunfälle. Während im Monat Februar die wenigsten Unfälle (63) registriert wurden, handelte es sich beim Monat September um den unfallträchtigsten Monat (103). Auf die Tageszeiten bezogen mußte die Polizei in der Zeit zwischen 17 und 18 Uhr nach wie vor die meisten Unfälle registrieren.
Präventionskampagnen
Mit dem Hauptaugenmerk auf übermässigen Alkoholkonsum und das Fahren unter Drogeneinfluss führte die Kantonspolizei während der Fasnacht und im Spätherbst 2007 gezielte Schwerpunktkontrollen durch.
Die Kantonspolizei beteiligte sich neben den ordentlichen Schwerverkehrskontrollen an den Kontrollen der European Traffic Police Network (TISPOL) sowie an den koordinierten Kontrollen des Zentral- und des Nordostschweizer Polizeikonkordates.
Im Rahmen der nationalen Verkehrssicherheitskampagne «Ein Band fürs Leben» informierte die Kantonspolizei zusammen mit dem Zentralschweizer Polizeikonkordat über das Gurtentragen und führte entsprechende Kontrollen durch.
Anlässlich der Unfallverhütungskampagne «Schulanfang» wurden die Verkehrsteilnehmer zu vorsichtigem Verhalten gegenüber den Schulkindern angehalten.
Bei den im Herbst durchgeführten speziellen Kontrollen von Fahrrädern, Motorrädern und Personenwagen wurden insbesondere die Beleuchtung und die Bereifung geprüft.
Prävention im Bereich Verkehr und Gewalt
Die Verkehrsinstruktoren erteilten im Jahr 2007 total 8’027 (9’213) Schülern Verkehrsunterricht. Dabei wurden alle Kindergärten und Teile der Volksschule über die korrekten Verhaltensweisen im Straßenverkehr instruiert. Zusammen mit ausgewiesenen Drittorganisationen wurde an den Oberstufenklassen und an Berufs- und Mittelschulen zielgerichtete Informations- und Präventionsarbeit geleistet.
In 22 (21) Schulorten standen 394 (504) Schülerpatrouilleure für die Schulwegsicherung im Einsatz. 2’656 (3’913) Schüler absolvierten die in Zusammenarbeit mit den örtlichen Veloclubs organisierten Schüler-Radfahrertests. Die Kantonspolizei Schwyz wurde dabei durch die Sektion Schwyz des Touring Clubs Schweiz (TCS) materiell unterstützt.
Geschwindigkeitskontrollen / Ordnungsbußen
Mit der stationären Geschwindigkeitsmessung – zeitlich begrenzter Einsatz einer mobilen Meßstation – hat die Kantonspolizei Schwyz während 707 (877) Stunden innerorts und außerorts Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. Bei diesen Kontrollen wurden 140’793 (147'024) Fahr-zeuge gemessen.
Die Übertretungsquote reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr auf 5.4 % (8.5 %).
Mit den fixen Geschwindigkeitsmeßanlagen (GMA) in Freienbach, Altendorf, Galgenen, Arth (A4), Rothenthurm, Goldau und Merlischachen wurden während 46'161 (45'438) Stunden Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt.
Daraus resultierten 65'908 (74'879) registrierte Überschreitungen der erlaubten Höchstgeschwindigkeit.
Bei allen Geschwindigkeitsmessungen im Kanton Schwyz resultierten total 109'820 (86'113) Ordnungsbußen sowie 2'440 (1'298) Anzeigen an die jeweiligen Bezirksämter.
Wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen wurden Ordnungsbußen in der Höhe von Fr. 7'504'810.- (5'461'670.-) ausgestellt.
Im Rahmen der täglichen Streifentätigkeiten verzeichnete die Kantonspolizei insgesamt 14'182 (14'285) weitere Ordnungsbußen-Delikte im Betrag von Fr. 797'460.- (867'750.-).
Verkehrspolizeiliche Schwergewichte im Jahr 2008
Es erfolgt ein Weiterausbau und eine Vertiefung von Verkehrs- und Nahverwandtenthemen – zusammen mit fachkundigen Drittorganisationen – an den Oberstufen, Berufs- und Mittelschulen.
Die Verkehrssicherheitskampagnen „Fahrtüchtigkeit“, „Schulbeginn“, „Ein Band fürs Leben“, „Helm tragen“ und „Licht“ sowie die Überprüfung der Verkehrstauglichkeit der Fahrzeuge sollen im Rahmen der Vorjahre weitergeführt werden.
In Nachachtung einer steigenden Unaufmerksamkeit wird einesteils mit gezielten Informationen und Berichterstattungen entgegengetreten und andernteils – im Rahmen der Möglichkeiten – die polizeiliche Präsenz weiter verstärkt.
Die Kontrolltätigkeit bewegt sich im Rahmen der Vorjahre, dabei werden gezielt Schwerpunkte räumlich und zeitlich wie auch saisonal gesetzt. Die Anzahl der Geschwindigkeitsmeßanlagen wird nicht erhöht. Die zwei semistationären Anlagen werden im Verlaufe des Jahres zeitlich befristet an verschiedenen Standorten im Kanton eingesetzt.