Im Kanton Zug geben sich zurzeit Betrüger als falsche Polizisten aus. Ein Mann wurde dadurch um rund 170’000 Euro betrogen. Die Polizei warnt vor dieser Betrugsmasche.
Ein 84-jähriger Mann erhielt am 29. Dezember 2020 einen Anruf von zwei falschen Polizisten. Die Betrüger erzählten dem Opfer eine Geschichte wonach ein Notizbuch mit seinen Bankdaten gefunden worden sei. Um sein Vermögen in Sicherheit zubringen, forderten sie das Opfer auf, ihnen mittels einem Code einen Fernzugriff auf seinem Computer zu gewähren.
So gelang es den Betrügern mit mehrere Zahlungen gesamthaft rund 170’000 Euro auf ein Bankkonto in der Türkei zu überweisen.
Auch am heutigen Dienstag (5. Januar 2021) gingen bei der Einsatzleitzentrale der Zuger Polizei bereits mehrere Meldungen zu falschen Polizisten ein. Die Angerufenen reagierten allesamt sehr gut und beendeten das Gespräch umgehend.
Solche Betrüger lassen sich immer wieder neue Geschichten einfallen, um von Ihren Opfern hohe Geldsummen, Kontoinformationen oder Passwörter zu erhalten. Die Täterschaft geht dabei äusserst geschickt vor.
So können Sie sich schützen!
• Seien Sie misstrauisch, wenn ein(e) Polizist/in Sie auffordert, grössere Geldsummen abzuheben und einem Fremden zu übergeben oder irgendwo zu deponieren. Die Polizei verlangt nie grössere Summen; erst recht nicht telefonisch.
• Werden Sie misstrauisch, wenn ein Anrufer Sie zu Zahlungen auffordert oder wenn Sie heikle Daten wie Kontoinformationen oder Passwörter herausgeben sollen. Auch wenn der Anrufer sagt, er brauche diese Informationen zum Abgleich oder zu Ihrer Identifikation.
• Gewähren Sie keinem Fremden einen Fernzugriff auf Ihren Computer. Geben Sie auch keine Zahlen- und oder Buchstabenkominationen ein, die Ihnen von einem Anrufer angegeben werden.
• Falls die «117» auf Ihrem Display erscheint, nehmen Sie den Anfruf nicht entgegen und informieren Sie die Polizei in Ihrem Kanton. Die Polizei ruft nie mit der Notrufnummer an.
• Bitten Sie bei Unsicherheit darum, dass Sie zurückrufen können. Wählen Sie dann aber nicht die Rückruftaste auf Ihrem Handy, sondern rufen Sie die offizielle Nummer der örtlichen Polizei an. Fragen Sie dort, ob man sie tatsächlich erreichen wollte.
• Telefonbetrüger suchen ihre Opfer im öffentlichen Telefonbuch aus. Sie suchen gezielt nach Personen mit traditionellen Vornamen, da dieser ein Hinweis auf das Alter liefern könnte. Schützen Sie sich, indem Sie nur den ersten Buchstaben Ihres Vornamens vermerken. Ändern Sie Ihren Telefonbucheintrag direkt online.
• Nehmen Sie Wahrnhinweise von Bankangestellten ernst und erlauben Sie diesen bei geringsten Zweifeln, die Polizei zu verständigen.
• Merken Sie sich Namen und Telefonnummern der anrufenden Person und melden Sie diese der Polizei.
Zuger Polizei