Kanton Zug: Im Auto zur Schule?

Die Zuger Polizei hat festgestellt, daß Kinder immer häufiger im Auto zur Schule gefahren werden. Das verhindert eine aktive Schulwegbewältigung, vermindert die körperliche Bewegung der betroffenen Kinder und führt zu einer unnötigen Gefährdung anderer Kinder im Bereich von Schulhäusern und Kindergärten.

Der Sicherheitsdirektor Beat Villiger und der Bildungsdirektor Patrick Cotti haben deswegen die GemeindepräsidentInnen und GemeinderätInnen des Kantons Zug in einem Brief ersucht, diese Problematik mit den Schulleitungen zu besprechen und gegebenenfalls geeignete Maßnahmen zur Veränderung der Situation in die Wege zu leiten.

Insbesondere das Befahren der Schulareale sowie das kurzzeitige und oft ungeordnete Parkieren der Fahrzeuge stellen für die Schulkinder ein zusätzliches Risiko dar. Kinder, die regelmäßig in die Schule gefahren werden, können zudem das korrekte Verhalten auf dem Schulweg kaum erlernen. Dadurch wird auch die körperliche Bewegung als Element der Entspannung vom schulischen Lernen vor und nach dem Unterricht verhindert.

Die beiden Regierungsräte machen in ihrem Brief an die Gemeinden auf das Merkblatt "Im Auto zur Schule?" der Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu aufmerksam. Auch die bfu weist darauf hin, daß der Schulweg ein wesentlicher Bestandteil im Leben der Schulkinder ist und selbständig zurückgelegt werden sollte. Nur so können die Kinder das korrekte Verhalten im Straßenverkehr erlernen.

Falls die Kinder trotzdem in die Schule gefahren werden, sollten verschiedene Verhaltensregeln beachtet werden. Kinder bis zwölf Jahre müssen speziell gesichert werden. Ab zwölf Jahren müssen sich die Kinder wie Erwachsene angurten. Insbesondere in der Umgebung von Schulhäusern und Spielplätzen muss die Geschwindigkeit angepasst werden, weil Kinder im Alter von fünf bis neun Jahren ansonsten im Straßenverkehr speziell gefährdet werden.

Link: Merkblatt "Im Auto zur Schule?" der bfu: http://www.bfu.ch/PDFLib/46_63.pdf