Kanton Bern: Mindestens 122 Kinder und Pflegebefohlene von Pädophilem sexuel auf alle möglichen Arten (anal, oral usw.) mißbraucht – Jüngstes Opfer erst 1 Jahr alt / Canton de Berne: Plus d'une centaine d'enfants ou personne

Ein 54-jähriger Mann hat gestanden, in den vergangenen 29 Jahren an verschiedenen Heimen und Behinderteninstitutionen sexuelle Handlungen an Kindern und Pflegebefohlenen begangen zu haben. Er befindet sich in Haft.

Bisher wurden durch die Kantonspolizei Bern insgesamt 122 Opfer identifiziert. Die Strafverfolgungsbehörden des Kantons Bern haben die Öffentlichkeit am heutigen Dienstag, 1. Februar 2011, anläßlich einer Medienkonferenz in Bern über den Fall informiert.

Das Verfahren gegen den 54-jährigen Sozialtherapeuten war Ende März 2010 im Kanton Aargau ausgelöst worden. Zwei männliche Bewohner eines Behindertenheims erzählten ihren Eltern, daß sie mit einem Betreuer sexuelle Kontakte hatten.

Die Eltern wandten sich an die Heimleitung, welche daraufhin die Polizei informierte. Nach ersten Ermittlungen erhärtete sich der Verdacht gegen den Mann. Er wurde anfangs April durch die Kantonspolizei Bern an seinem Wohnort im Berner Oberland festgenommen.

Anläßlich der Einvernahmen durch die Kantonspolizei Aargau gab er zu, an den beiden geistig behinderten Heimbewohnern mehrfach sexuelle Handlungen vorgenommen zu haben. Der Tatverdächtige machte im Verlauf der Einvernahmen Angaben über weitere ähnliche Übergriffe, die er insbesondere als Betreuer an verschiedenen Heimen aber auch zuvor begangen hatte.

Aufgrund seiner Aussagen wurde das Verfahren durch die Staatsanwaltschaft Bern–Mittelland übernommen. Diese leitete eine Untersuchung unter anderem wegen sexueller Handlungen mit Kindern, Abhängigen und Anstaltspfleglingen sowie wegen Schändung ein.

Mit den Ermittlungen wurde die Kantonspolizei Bern beauftragt. Mehr als 50 Mal zur Sache befragt Der Beschuldigte, welcher sich selbst als pädophil bezeichnet, wurde seither durch die Kantonspolizei Bern mehr als 50 Mal zur Sache befragt. Er zeigte sich kooperativ. Bis heute hat er den Mißbrauch von 114 Opfern gestanden, in weiteren acht Fällen sei es beim Versuch geblieben.

Einige der Übergriffe ereigneten sich bereits vor seiner ersten Anstellung in einem Heim. Bei den Opfern handelt es sich mehrheitlich um geistig und körperlich teils schwerstbehinderte junge Männer, aber auch Frauen. Mehrere Fälle betreffen zudem Kinder, darunter solche von Heimangestellten.

Das jüngste Opfer ist ein zur Tatzeit einjähriges Kind. Der größte Teil der Fälle ist verjährt, gemäß geltender Gesetzgebung werden 33 Fälle strafrechtlich verfolgt werden können.

Die sexuellen Übergriffe fanden mehrheitlich in den Heimen statt, etwa während der Nachtwache oder bei der Intimpflege. Der Mann betastete seine Opfer an den Geschlechtsteilen, es kam zu Oralverkehr und analem Mißbrauch.

Nicht selten wurden eines oder mehrere Opfer mehrmals am gleichen Tag mißhandelt. Der Mann ging dabei gezielt vor, damit die Übergriffe nicht bemerkt wurden, so hatte er beispielsweise oftmals Ersatzwäsche bei sich.

18 Fälle wurden von ihm durch Fotooder Videoaufnahmen festgehalten. Gemäß aktuellem Stand der Ermittlungen wurden diese aber nicht im Internet in Umlauf gebracht. Der Beschuldigte war seit 1982 in neun Heimen als Betreuer angestellt. Die Mehrheit davon befindet sich im Kanton Bern.

Zudem sind neben dem erwähnten Heim im Kanton Aargau auch zwei Heime im Kanton Appenzell-Außerrhoden, betroffen. An all diesen kam es zu Übergriffen. Betroffen ist auch ein Heim in Deutschland. Keine Vorstrafen wegen Sexualdelikten Regionale Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland Regionale Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland Gegen den Mann liegen keine Vorstrafen wegen Sexualdelikten vor. Im Jahr 2003 wurde gegen den heute Beschuldigten ermittelt.

Ausgangspunkt war damals ein Strafverfahren wegen sexuellem Mißbrauch gegen einen anderen Betreuer, welcher im gleichen Heim wie der Beschuldigte arbeitete. Ein 13-jähriges Mädchen, dessen Kommunikation aufgrund seiner schweren geistigen Behinderung stark eingeschränkt ist, hatte erklärt, es hätten auch Übergriffe durch den heute Beschuldigten stattgefunden.

"Fachleute" wiesen aber darauf hin, daß die Authentizität dieser Aussagen in Zweifel gezogen werden müsse. Es war damals davon auszugehen, daß sich die Aussagen des Opfers auf die erwiesenen Übergriffe des anderen Betreuers bezogen, welcher später zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden ist.

Trotz umfangreicher Ermittlungen konnte schließlich der Verdacht gegen den heute Beschuldigten nicht erhärtet werden.

Das Untersuchungsrichteramt Bern-Mittelland verfügte damals deshalb mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft gestützt auf die Ermittlungsergebnisse, daß keine Strafverfolgung gegen den heute Beschuldigten eröffnet wird.

Aufgrund der neuen Erkenntnisse wird in diesem Fall natürlich erneut ermittelt. Opfer werden persönlich kontaktiert. Aufgrund der Befragungen des Mannes wurden Mitte Januar im Rahmen der Ermittlungen die betroffenen Heime kontaktiert.

Es ging dabei insbesondere darum, die Opfer respektive deren gesetzliche Vertreter zu ermitteln. Aufgrund der großen Anzahl der betroffenen Personen wurde eine Sonderkommission eingesetzt. Seit Dienstag, 01. Februar 2011, werden die Opfer respektive deren gesetzliche Vertreter von der Polizei persönlich kontaktiert. Dazu wurden mehr als 30 Fahndermannschaften gebildet.

Sie haben seither die rund 31 Opfer bzw. deren gesetzlichen Vertreter kontaktiert, deren Mißbrauch strafrechtlich noch verfolgt werden kann. Die übrigen Opfer werden raschmöglichst in den kommenden Tagen kontaktiert. Zur Stunde befassen sich insgesamt rund 100 Mitarbeiter der Strafverfolgungsbehörden mit dem Fall.

Auf Grund der großen Zahl von Opfern hat die Kantonspolizei Bern eine Heiße Leitung eingerichtet. Betroffene können sich werktags von 07.30 bis 19.00 Uhr unter der Nummer 031 634 34 34 bei der Polizei melden.

Auch das Seelsorge (Kapo Bern: care team) des Kantons Bern wurde aufgeboten, um die Unterstützung von Betroffenen zu gewährleisten. Zurzeit muß davon ausgegangen werden, daß die Ermittlungen noch mehrere Monate andauern werden. Geprüft wird dabei auch, ob es bereits früher Hinweise auf die Übergriffe in den Heimen gegeben hat.


Un homme de 54 ans a avoué avoir commis des actes d'ordre sexuel sur des enfants et des personnes dépendantes. Les faits ont eu lieu durant les 29 dernières années, dans différents foyers et institutions pour personnes handicapées. L'homme a été placé en détention. A ce jour, 122 victimes ont été identifiées par la police cantonale bernoise.

A l'occasion d'une conférence de presse le 1 février 2011, les autorités pénales du canton de Berne ont informé le public concernant l'ouverture, à la fin mars 2010 dans le canton d'Argovie, d'une procédure à l'encontre d'un travailleur social âgé de 54 ans.

A l'époque, deux personnes de sexe masculin, pensionnaires d'une institiution pour personnes handicapées, avaient expliqué à leurs parents, avoir eu des contacts sexuels avec un membre du personnel. S'en était suivi un contact entre les parents et la direction de l'établissement qui s'était ensuite adressée à la police. Les premiers éléments de l'enquête avaient porté les soupçons sur un homme. Au début du mois d'avril 2010, ce dernier a été interpellé par la police cantonale bernoise à son domicile dans l'Oberland bernois. Après avoir été interrogé par la police cantonale argovienne, il est apparu, que l'homme, avait à plusieurs reprises, commis des actes d'ordre sexuel à l'encontre de ces deux handicapés.

Subséquement à ces déclarations, le travailleur social a révélé plusieurs informations concernant des cas semblables et dans lesquels il était impliqué. Sur la base de ses déclarations, la procédure à son encontre a été transférée au Ministère public régional Berne-Mitteland. Une enquête pour, actes d'ordre sexuel avec des enfants, des personnes dépendantes et des personnes hospitalisées a été ouverte. La police cantonale bernoise a été chargée des investigations.

Interrogé cinquante fois

Depuis son interpellation, le prévenu, qui se décrit comme étant un pédophile, a été interrogé plus d'une cinquantaine de fois. Il s'est montré très coopératif. Jusqu'ici, il a avoué avoir fait 114 victimes. Dans huit autres cas, il s'agissait de tentatives.

Les victimes sont en grande majorité de jeunes hommes handicapés, physiquement ou mentalement, et parfois des femmes. Victimes, l'on également été des enfants de membres du personnel de certains établissements. La victime la plus jeune était, âgée d'une année à l'époque des faits. Le délai de préscription s'applique pour la majorité des cas, toutefois, selon la législation en vigueur, 33 d'entre eux vont être poursuivis.

Les abus ont essentiellement eu lieu à l'intérieur des foyers, durant la nuit ou au moment des soins corporels. L'homme touchait alors, les parties intimes de ses victimes. Plusieurs fois, des rapports sexuels oraux ont eu lieu ainsi que des attouchements anaux. Des abus pouvaient être infligés à une même victime plusieurs fois au cours d'une même journée. Afin que personne ne puisse se rendre compte de ses actes, l'homme avait souvent des habits de rechange avec lui. Dans 18 cas, des photographies ainsi que des films ont été réalisés. Selon les résultats de l'enquête, aucun matériau n'aurait été posté sur Internet.

Depuis 1982, le prévenu a exercé au sein de neuf institutions. La majorité d'entre elles se situe dans le canton de Berne. Toutefois, deux institutions se trouvent en Appenzell Rhodes-Extérieures et une en Allemagne. Toutes sont concernées par les faits.

Pas d'antécédent judiciaire pour délits d'ordre sexuel

L'homme n'a pas d'antécédent judiciaire pour délits d'ordre sexuel. En 2003, une enquête avait déjà été menée contre l’actuel prévenu. A l’époque, la raison en était une procédure pénale pour abus sexuels dirigée contre un assistant qui travaillait dans la même institution que le prévenu. Une jeune fille de 13 ans, dont la communication est très limitée en raison de son grave handicap, avait expliqué avoir subit des abus de la part du prévenu de 54 ans. Toutefois, l'authenticité de ces déclarations avait dû être relativisée.

On avait alors estimé que les déclarations de la victime concernaient l’autre assistant, qui avait ensuite été condamné à une peine privative de liberté de plusieurs années. Malgré les vastes investigations, le soupçon envers le prévenu n’avait pas pu être étayé à l’époque. Sur la base des résultats de l’enquête, en accord avec le Ministère public, le service de juges d’instruction Berne-Mittelland avait dès lors décidé de ne pas ouvrir de procédure pénale contre l’actuel prévenu. En raison des nouveaux éléments mis à jour, le cas va être réinstruit. Victimes personnellement contactées

En raison des auditions du prévenu menées dans le cadre de l'enquête, les institutions pour personnes handicapées ainsi que les foyés ont été contactés à la mi-janvier 2011. Il s'agissait avant tout, d'informer les victimes et leurs représentants légaux.

En raison du grand nombre de personnes concernées, une commission spéciale a été mise en place. Depuis le 1 février 2011, toutes les victimes ou leurs représentants légaux sont contactées de manière personnelle. Plus de trentes équipes de collaborateurs de la police de sûreté ont été mobilisées. Les 31 personnes, ou leur repérsentants légaux, dont le cas ne tombe pas sous le coup de la préscription ont déjà été informées, les autres le seront ces prochains jours. En tout, ce sont pour l'heure près de 100 collaborateurs des autorités pénales qui travaillent sur cette affaire.

En raison du grand nombre de personnes touchées par cette affaire, la police cantonale bernoise a mis sur pied une Hotline que l'on peut atteindre de 07.30 à 19.00, en composant le numéro de téléphone: 031 634 34 34.

Le Care Team du canton de Berne a également été mobilisé afin d'apporter un soutien psychologique ou spirituel aux victimes et à leur entourage. L'enquête va encore se poursuivre durant plusieurs mois. Il s'agira de verifier si les divers foyers et institutions avaient été informés de l'existence d'abus.

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