Dämmerungseinbrüche im Aargau: Einbrecher nutzen frühe Dunkelheit

warnung diebe

Mit dem Herbstbeginn am 26.09.2024 verzeichnete die Kantonspolizei Aargau eine Zunahme von Einbrüchen. Dämmerungseinbrüche sind besonders häufig.

Wenn im Herbst die Tage kürzer werden, beginnt auch die Hochsaison von Wohnungseinbrüchen in der Dämmerungszeit. Neben diesem Phänomen bleiben auch weiterhin nächtliche Diebe in Wohnquartieren aktiv. Die Kantonspolizei mahnt, sich vor solchen Delikten zu schützen.

Bereits erste Dämmerungseinbrüche

Baden am 26. September 2024 um 19.30 Uhr: Der heimkehrende Bewohner eines Terrassenhauses hört im Innern ein Poltern und überrascht einen Einbrecher. Auf frischer Tat ertappt, flüchtet dieser aus der Wohnung und verschwindet in der anbrechenden Dunkelheit. Wie sich zeigte, hatte der Unbekannte die Terrassentüre aufgewuchtet und jedes Zimmer auf den Kopf gestellt. Neben materiellem Schaden hinterlässt der Täter durchwühlte Schränke und Schubladen – und bei den Bewohnern Ratlosigkeit und Verunsicherung.

Nach gleichem Muster suchten Einbrecher am fraglichen Abend auch in Birmenstorf und Würenlos je ein Einfamilienhaus heim. Die drei Straftaten gehören zu einem guten Dutzend Wohnungseinbrüche, welche die Kantonspolizei Aargau in der vergangenen Woche verzeichnete.

Verstärkter Einsatz gegen Einbruchskriminalität

Die jüngsten Einbrüche zeigen einen Trend auf, der jeden Herbst aufs Neue einsetzt. Kriminelle nutzen die frühe Dunkelheit, um unbemerkt in Wohnhäuser einzudringen, deren Bewohner noch unterwegs sind. Nicht von ungefähr gilt der Spätherbst seit jeher als Hochsaison für Einbrüche. Daher verstärkt die Kantonspolizei Aargau ihren Einsatz gegen die Einbruchskriminalität auch in diesem Jahr. Zusammen mit den Regionalpolizeien wird sie ihre Präsenz in den Abend hinein erhöhen und gezielte Kontrollen sowie grossangelegte Fahndungsaktionen durchführen. Wiederum wird auch das Präventionsmobil der Kantonspolizei als Anlaufstelle für die Bevölkerung in verschiedenen Gemeinden aufgestellt sein. Die Aktion dauert bis ins Frühjahr hinein.

Einfache Massnahmen senken das Risiko

Licht an!

Einbrecher bevorzugen Häuser, in denen niemand anwesend ist. Von einer Zeitschaltuhr gesteuert lässt sich die Beleuchtung im Haus zeitlich steuern und erweckt in den kritischen Abendstunden einen bewohnten Eindruck.

Türen und Fenster zu!

Wohnungseinbrecher, die selten einen Ortsbezug haben und vielfach aus dem Ausland angereist sind, suchen die Tatobjekte ziemlich spontan aus und wählen den Weg des geringsten Widerstandes. Unverschlossene Haustüren und Terrassenfenster wirken wie Einladungen und sollten daher stets verriegelt sein. Mechanische Zusatzsicherungen und sonstige bauliche Massnahmen erschweren Einbrechern die Arbeit. Je länger sie etwa auf ein Terrassenfenster einwirken müssen, desto grösser wird ihr Risiko, ertappt zu werden. Die Beratungsstelle der Kantonspolizei bietet massgeschneiderte Schwachstellen-Analysen von Wohnhäusern an.

Weg mit Gartengeräten und Werkzeugen!

Wie jüngste Einbrüche erneut belegen, nutzen Täterinnen und Täter Werkzeuge, die sie am Tatort finden. So ist ein Spaten perfekt dafür geeignet, eine Terrassentüre aufzuhebeln. Aus gutem Grund sollten Werkzeuge, Gartengeräte und Leitern nicht draussen aufbewahrt werden.

Notruf 117!

Bei der Fahndung zählt jede Sekunde. Nur wenn die Polizei frühzeitig von verdächtigen Beobachtungen erfährt, kann sie rasch reagieren. Daher sollten verdächtige Personen und Fahrzeuge sofort über den Polizeinotruf gemeldet werden.

Nächtliche Diebe unablässig aktiv

Neben vermehrten Dämmerungseinbrüchen gilt die Aufmerksamkeit auch weiterhin einem Phänomen, das in den letzten Jahren zu einem kriminalpolizeilichen Dauerbrenner geworden ist. Es geht um Diebe, die sich nachts in Wohnquartieren herumtreiben. In aller Regel beschränkt sich deren Suche nach Wertsachen und Brauchbarem auf unverschlossene Autos, die in Carports oder am Strassenrand parkiert sind. Dennoch verzeichnet die Kantonspolizei immer wieder Fälle, bei denen besonders dreiste Täter nicht davor zurückschreckten, nachts in bewohnte Häuser einzuschleichen.

Mit gegen 900 Fällen liegt die Zahl solcher Delikte aktuell zwar etwas tiefer als im Vorjahr. Dennoch vergeht weiterhin kaum eine Nacht, in der nicht irgendwo im Aargau solche Täter am Werk sind. Und bei allen polizeilichen Bemühungen, das Phänomen im Rahmen beschränkter Ressourcen bestmöglich zu bekämpfen, zeichnet sich auch im Hinblick auf das Winterhalbjahr keine Trendwende ab.

Wie die Tatumstände und regelmässige Festnahmen zeigen, gehen diese Straftaten fast ausschliesslich auf das Konto junger Männer aus Maghreb-Staaten, die als Asylbewerber oder illegal in der Schweiz weilen.

Die Kantonspolizei Aargau mahnt, keine Wertsachen in parkierten Autos zu lassen und diese immer zu verschliessen. Gleiches gilt für Garagentore, Gartenschuppen und eben für Haustüren oder Terrassenfenster.

Quelle der Meldung: KAPO AG

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