Pilatus: Wanderer (24) stürzt nahe Widderfeld – Mehrstündige Rettungsaktion der Rega und Alpinen Rettung Schweiz im Nebel erfolgreich abgeschlossen.
Am Mittwochvormittag erreichte der Notruf die nationale Luftrettungszentrale der Rega beim Flughafen Zürich: Ein 24-jähriger Wanderer meldete, dass er auf dem Wanderweg in Richtung Pilatus in der Nähe des Widderfelds (LU) abgestürzt sei und sich dabei verletzt habe. Er befände sich in sehr steilem und schneebedecktem Gelände und benötige Hilfe. Die Rega-Einsatzleiterin konnte den Verletzten mit Hilfe seines Mobiltelefons lokalisieren und bot sogleich die Helikopter-Crew der Einsatzbasis Erstfeld sowie einen «Rettungsspezialisten Helikopter» der ARS auf.
Mit Blick auf verschiedene Webcams in der Region, welche teils dichten Nebel zeigten, entschied die Einsatzleiterin, auch die Rettungsstation «Pilatus» der ARS aufzubieten. Die Vermutung der Einsatzleiterin bestätigte sich im Austausch via Funk mit der Helikopter-Crew: Der dichte Nebel in der Region des Einsatzortes verunmöglichte sowohl einen Anflug von der Nordseite als auch von Süden her, weshalb nur noch die bodengebundene Rettung blieb.
Stundenlanger Aufstieg von 18 Bergrettern
Da ein langer Einsatz mit möglicherweise sehr aufwändigem Verletztentransport befürchtet werden musste, wurde zur Unterstützung zusätzlich die benachbarte Rettungsstation «Sarneraatal» aufgeboten. So machten sich insgesamt 18 Retter zu Fuss und mit einigem Material ausgerüstet auf, um möglichst rasch zum Patienten zu gelangen. Mit Fahrzeugen fuhren die Bergretter auf der Nord- und der Südseite des Widderfeldes über Alpzufahrten so nah wie möglich zum Einsatzort. Anschliessend stiegen die Bergretter beider Stationen zu Fuss während mehreren Stunden bei schwierigen Sicht- und Schneeverhältnissen bis zum Verletzen auf.
Unter den Rettern befand sich auch ein «Fachspezialist Medizin»: Diese Retter mit medizinischem Hintergrund sind Teil der Rettungskolonne und stellen die medizinische Erstversorgung von Verletzten sicher. Während des Aufstiegs stand die Rega-Einsatzleiterin in regelmässigem Kontakt mit dem Verletzten und informierte diesen über den Fortschritt der Rettung. Er wurde schliesslich in einer steilen, eingeschneiten Flanke aufgefunden, gesichert und auf den Wanderweg gebracht. Nach der medizinischen Erstversorgung zeigte sich glücklicherweise, dass der Verletzte mit Unterstützung noch selber gehen konnte. Die Bergretter brachten ihn anschliessend gemeinsam ins Tal und transportierten ihn ins nächste geeignete Spital.
Bergretterinnen und Bergretter: Einsatzkräfte für alpine Notfälle
Schweizweit gibt es rund 3300 Bergretterinnen und Bergretter, die in sogenannten Rettungssta-tionen organisiert sind. Ausgebildet und ausgerüstet werden die ehrenamtlichen Spezialisten von der Alpinen Rettung Schweiz (ARS), einer gemeinnützigen Stiftung, die von der Rega und vom Schweizer Alpen-Club SAC getragen wird. Zu den Bergrettern gehören auch verschiedene Fachspezialisten, wie zum Beispiel die «Lawinensuchhundeführer», die «Fachspezialisten Medizin» oder die «Rettungsspezialisten Helikopter», welche die Rega-Crews bei anspruchsvollen Einsät-zen im alpinen Gelände unterstützen. Aufgeboten und im Einsatz koordiniert werden die Bergretter von der nationalen Luftrettungszentrale der Rega.
Quelle der Meldung: REGA
Bildquelle: REGA