Im März und April 2020 wurden 81 Trinkwasserproben im Auftrag der Wasserversorgungen auf Rückstände des Pestizids Chlorothalonil untersucht. In keiner der Trinkwasserproben wurde der gesetzliche Höchstwert von 0.1 Mikrogramm pro Liter überschritten. In neun Trinkwasserproben wurde der gesetzliche Höchstwert knapp eingehalten. Ein Grundwasserpumpwerk lag über dem Höchstwert, das Trinkwasser der betroffenen Wasserversorgung wird mit unbelastetem Quellwasser gemischt.
Situation Basel-Landschaft
Im Vergleich zum Schweizer Mittelland, wo bis zu 50 Prozent der Trinkwasserversorgungen Höchstwertüberschreitungen beklagen, schneidet das Trinkwasser im Kanton Basel-Landschaft in Bezug auf Rückstände von Chlorothalonil Metaboliten sehr gut ab. In allen kontrollierten Trinkwasserproben wurde der Höchstwert eingehalten. Zehn Wasserversorgungen müssen aufgrund der Resultate das Trinkwasser auf Chlorothalonil-Rückstände überwachen und allenfalls weitere Anstrengungen unternehmen, um die gute Qualität auch weiterhin gewährleisten zu können. Der Höchstwert soll auch in Trockenperioden mit weniger Quellwasservorkommen eingehalten werden.
Hintergrund
Der Wirkstoff Chlorothalonil wurde seit den 70er Jahren in diversen Fungiziden (Mittel gegen Pilzkrankheiten beim Getreide-, Gemüse-, Wein-, und Zierpflanzenanbau) eingesetzt. Seit dem 1. Januar 2020 ist der Einsatz verboten, da der Wirkstoff wahrscheinlich krebserregend ist. Mit dem Verbot ist der wichtigste Schritt getan, um Rückstände im Grund-, Quell- und Trinkwasser zu verhindern. Vorsorglich gilt neu für alle Abbauprodukte von Chlorothalonil ein Höchstwert von 0.1 Mikrogramm pro Liter, der von den Wasserversorgungen eingehalten werden muss.
Ausblick
Das Trinkwasser im Kanton Basel-Landschaft ist unbedenklich und von sehr hoher Qualität. Jene Wasserversorgungen, die den Höchstwert nur knapp einhalten, klären Möglichkeiten ab, ob durch geeignete Sofort-Massnahmen wie Mischen oder Abstellen einer belasteten Fassung die Konzentration im Trinkwasser weiter reduziert werden kann. Das Amt für Umweltschutz und Energie wird in den kommenden Monaten weitere Analysen im Grund- und Quellwasser durchführen, um ein Gesamtbild vom Kanton zu erhalten und mögliche Hotspots zu eruieren. Hierzu werden auch Quellen und Grundwassermessstellen untersucht, die nicht für die Trinkwasserproduktion genutzt werden.
Kanton BL